1. Häufigkeit:IgG ist die am häufigsten vorkommende Immunglobulinklasse im Körper und macht etwa 75 % der gesamten Immunglobuline aus. Aufgrund dieser hohen Konzentration spielt es eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr.
2. Struktur:IgG-Moleküle bestehen aus zwei schweren und zwei leichten Ketten und bilden eine „Y“-Form. Jedes IgG-Molekül verfügt über zwei Antigenbindungsstellen, die es ihm ermöglichen, an eine Vielzahl von Antigenen zu binden.
3. Vielseitige Effektorfunktionen:IgG-Antikörper können verschiedene Effektormechanismen aktivieren, um Krankheitserreger und Toxine zu neutralisieren. Zu diesen Mechanismen gehören:
- Komplementaktivierung:IgG-Moleküle können an das Komplementsystem binden und dieses aktivieren, ein komplexes Netzwerk von Proteinen, das zur Zerstörung von Krankheitserregern führt.
- Opsonisierung:IgG-Antikörper können die Oberfläche von Krankheitserregern bedecken und sie für die Erkennung und Aufnahme durch phagozytische Zellen wie Neutrophile und Makrophagen markieren.
- Neutralisierung:IgG-Antikörper können die Infektiosität von Viren direkt blockieren oder bakterielle Toxine neutralisieren, indem sie an ihre spezifischen Bindungsstellen binden und so verhindern, dass sie mit Wirtszellen interagieren.
4. Transplazentarer Transfer:IgG-Antikörper können während der Schwangerschaft die Plazenta passieren und ermöglichen es Müttern, die Immunität auf ihren sich entwickelnden Fötus zu übertragen. Diese passive Immunität schützt Neugeborene vor Infektionen, bis ihr eigenes Immunsystem ausgereift ist.
5. Langzeitgedächtnisreaktion:IgG-Antikörper sind an der Bildung des immunologischen Gedächtnisses beteiligt. Der Kontakt mit einem Krankheitserreger induziert die Produktion von IgG-Gedächtniszellen, die bei späteren Begegnungen mit demselben Krankheitserreger schnell große Mengen an IgG-Antikörpern produzieren können und so einen lang anhaltenden Schutz bieten.
Daher spielt Immunglobulin G (IgG) aufgrund seiner Häufigkeit, seiner vielseitigen Effektorfunktionen, seiner transplazentaren Übertragung und seiner Beteiligung am immunologischen Gedächtnis eine entscheidende Rolle bei der Resistenz gegen Viren, Bakterien und bakterielle Toxine. Es ist ein wichtiger Bestandteil des körpereigenen Immunabwehrsystems.