Kaiserpinguine unternehmen jedoch jedes Jahr eine beeindruckende Reise, den sogenannten „langen Marsch“, zu ihren Brutgebieten. Während des antarktischen Winters (der von März bis Oktober dauert) wächst und dehnt sich das Meereis rund um den Kontinent aus und bietet den Pinguinen eine stabile Reiseplattform.
Hier ist ein allgemeiner Überblick über den langen Marsch der Kaiserpinguine:
1. Ankunft am Brutplatz:
- Kaiserpinguine beginnen ihre Reise Ende März am Rande des Packeises.
- Sie wandern landeinwärts zu ihren traditionellen Brutplätzen, die sich typischerweise an geschützten Küstenabschnitten oder in Buchten befinden.
- Während dieser Zeit können die Pinguine über Eis und Schnee laufen und gleiten und dabei beeindruckende Kolonnen oder Gänsereihen bilden.
2. Balz und Paarung:
- Sobald Kaiserpinguine die Brutstätten erreichen, beginnen sie mit ihren Balzritualen.
- Männchen zeigen es den Weibchen durch Verbeugungen, Rufe und Kopfbewegungen.
- Es bilden sich Paare und paaren sich, wobei das Weibchen ein einzelnes Ei legt.
3. Ei-Inkubation:
- Die Männchen sind für das Ausbrüten der Eier verantwortlich.
- Sie balancieren die Eier sorgfältig auf ihren Füßen, bedeckt mit einem Brutbeutel, um sie warm zu halten.
4. Das Huddle:
- Um den harten Winterbedingungen in der Antarktis standzuhalten, drängen sich Kaiserpinguine zusammen, um Wärme und Energie zu sparen.
- Sie bilden dicht gedrängte Gruppen und wechseln sich auf der Außenseite der Gruppe ab, um die Eier und sich gegenseitig vor extremer Kälte und Wind zu schützen.
5. Eierbrüten und Kükenaufzucht:
- Nach etwa 65 Tagen Brutzeit schlüpfen die Eier.
- Die weiblichen Pinguine kehren von ihrer Fütterungsreise zurück und übernehmen die Aufzucht der Küken.
- Küken sind in Bezug auf Nahrung (erbrochenes Magenöl) und Wärme auf ihre Eltern angewiesen.
6. Fütterungsausflüge und Überleben der Küken:
- Sowohl männliche als auch weibliche Pinguine unternehmen abwechselnd ausgedehnte Fütterungsausflüge zum Meer, um Fische, Tintenfische und Krill zu fangen.
- Bei diesen Fahrten legen sie weite Strecken, Hunderte von Kilometern, über das Meereis zurück.
- Die Küken bilden Kinderkrippen, in denen sie sich zum Schutz und zur Wärme zusammendrängen, während die Erwachsenen weg sind.
7. Flüggewerden und Rückkehr:
- Im Spätsommer beginnt das Meereis aufzubrechen und die Küken haben ihr erwachsenes Gefieder entwickelt.
- Sie sind jetzt in der Lage, selbstständig zu schwimmen und sich zu ernähren.
- Die gesamte Kolonie, einschließlich der Erwachsenen und ihrer Nachkommen, kehrt dann ins offene Meer zurück, um sich zu ernähren und sich auf die nächste Brutsaison vorzubereiten.
Der lange Marsch der Kaiserpinguine ist ein außergewöhnlicher Beweis für Widerstandsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und Zusammenarbeit in einer der rauesten Umgebungen der Erde.