1. Zentrales Wasserreservoir:Das Wassergefäßsystem beginnt mit einem zentralen Wasserreservoir, auch Ampulle oder Ampullen genannt. Dabei handelt es sich um mit Flüssigkeit gefüllte Säcke im zentralen Körper des Seesterns.
2. Radialkanäle:Von den Ampullen erstrecken sich Radialkanäle radial entlang jedes Arms des Seesterns. Diese Kanäle sind an einem Ende mit den Ampullen und am anderen Ende mit den Rohrfüßen verbunden.
3. Röhrenfüße:Jeder Radialkanal ist mit Reihen kleiner, muskulöser Anhängsel verbunden, die Röhrenfüße genannt werden. Dabei handelt es sich um hohle, röhrenförmige Strukturen, die sich von der Unterseite der Arme des Seesterns erstrecken.
4. Podia-Muskeln:Jeder Röhrenfuß hat zwei Muskelgruppen:Retraktormuskeln und Streckmuskeln. Retraktoren ziehen die Tubenfüße nach hinten, Streckmuskeln strecken sie.
5. Erzeugung von Wasserdruck:Wenn sich die Retraktormuskeln zusammenziehen, verringern sie das Volumen der Ampulle und erhöhen den Druck des Wassers im Inneren. Dieser erhöhte Druck drückt das Wasser durch die radialen Kanäle und in die Rohrfüße.
6. Verlängerung der Rohrfüße:Der erhöhte Wasserdruck in den Rohrfüßen führt dazu, dass diese sich ausdehnen und verlängern. Die Spitze jedes Rohrfußes verfügt über eine Saugscheibe, die dem Seestern hilft, sich an Oberflächen zu befestigen.
7. Haftung und Fortbewegung:Die Saugscheiben der verlängerten Rohrfüße sorgen für eine starke Haftung am Untergrund. Durch Ausziehen und Zusammenziehen verschiedener Rohrfüße können sich Seesterne nach vorne ziehen oder sich an Oberflächen festhalten. Diese Bewegung wird ambulakrale Fortbewegung genannt.
8. Sinnesfunktion:Neben der Fortbewegung spielen die Röhrenfüße auch eine sensorische Rolle. Sie enthalten Nervenzellen und Rezeptoren, die dem Seestern dabei helfen, seine Umgebung wahrzunehmen und darauf zu reagieren, beispielsweise beim Erkennen von Chemikalien, Texturen und Veränderungen in der Wasserströmung.
9. Druckregulierung:Das Wassergefäßsystem verwendet einen Madreporit, eine siebartige Platte, die sich auf der Oberseite des Seesterns befindet, um den Wasserdruck innerhalb des Systems zu regulieren. Der Madreporit lässt Meerwasser in das System ein- und austreten und trägt so dazu bei, den richtigen Druck für die Verlängerung der Rohrfüße aufrechtzuerhalten.
Insgesamt ist das Wassergefäßsystem von Seesternen ein hocheffizientes und vielseitiges System, das es ihnen ermöglicht, sich in ihrer Meeresumgebung effektiv zu bewegen, Beute zu fangen und ihre Umgebung wahrzunehmen.