Wie vermehrt sich der Kakapo-Papagei?

Der Kakapo-Papagei (Strigops habroptilus) verfügt aufgrund seines vom Aussterben bedrohten Status und seiner speziellen Brutgewohnheiten über eine einzigartige und komplexe Fortpflanzungsstrategie. So vermehrt sich der Kakapo:

1. Lek-System:

- Männliche Kakapos errichten Leks, die während der Brutzeit als gemeinschaftliche Ausstellungsplätze dienen.

- Diese Leks befinden sich normalerweise in offenen Gebieten, die von dichter Vegetation umgeben sind.

2. Lekking-Verhalten:

- Während der Lekzeit, die normalerweise alle zwei bis fünf Jahre stattfindet, versammeln sich die Männchen an den Leks, um Weibchen anzulocken.

- Männchen erzeugen aus unterirdischen Höhlen laute, dröhnende Rufe, sogenannte „Booms“, um die Weibchen zu beeindrucken.

3. Weibliche Wahl:

- Weibchen besuchen die Leks und wählen einen Partner basierend auf der Qualität der Booms und der Attraktivität der Darstellung des Männchens aus.

- Es ist bekannt, dass Weibchen bei der Partnerwahl wählerisch sind und oft ältere Männchen mit größeren Auslegern bevorzugen.

4. Verschachtelung:

- Das Nisten erfolgt in Erdhöhlen oder in Baumhöhlen.

- Weibchen bauen mit weichem Pflanzenmaterial ausgekleidete Nester, um ihre Eier abzulegen.

5. Inkubation:

- Typischerweise legt ein Kakapo-Weibchen pro Brutzeit 1-2 Eier.

- Die Inkubationszeit beträgt etwa 50 Tage und das Weibchen bebrütet ausschließlich die Eier.

6. Kükenaufzucht:

- Nach dem Schlüpfen sind die Küken uneigennützig, das heißt, sie werden hilflos und völlig abhängig von ihrer Mutter geboren.

- Das Kakapo-Weibchen kümmert sich um die Küken und füttert sie mit erbrochenem Futter, bis sie selbständig nach Nahrung suchen können.

7. Bruthäufigkeit:

- Aufgrund ihrer geringen Fortpflanzungsrate und der besonderen Brutbedingungen bringen Kakapos nur alle paar Jahre Nachwuchs zur Welt.

Um die vom Aussterben bedrohte Kakapo-Population zu erhalten, wurden in den letzten Jahrzehnten intensive Erhaltungsbemühungen unternommen, um ihren Lebensraum zu schützen, Raubtiere zu kontrollieren und künstliche Befruchtungstechniken einzusetzen, um ihren Fortpflanzungserfolg zu steigern.